Heiserkeit: Häufiges Herbstleiden

05. Oktober 2020

Heiserkeit ist ein häufiges Leiden, das besonders regelmäßig im Herbst auftritt. Obwohl meist ungefährliche Begleiterscheinung einer Erkältung, ist sie doch nicht selten ausgesprochen störend für Betroffene.

Ursachen der Heiserkeit

Die klassische Ursache einer Heiserkeit ist die Infektion der oberen Atemwege – dabei wird das Versagen der Stimme entweder durch Überbeanspruchung beim Husten oder durch die Erkältung selbst hervorgerufen. In diesen Fällen sind die Stimmlippen gereizt, rau und angeschwollen, häufig kommen Schmerzen, Brennen und Kratzen hinzu. Ähnlich sieht es bei der Kehlkopfentzündung (Laryngitis) aus, die ebenfalls oft in Zusammenhang mit einer Erkältung auftritt und nicht selten Fieber mit sich bringt.

Zugleich, gelegentlich jedoch auch als alleinige Ursache, verursacht Überanstrengung Heiserkeit. Denn dadurch entstehen nicht nur kurzfristig Schwellungen, langfristig können auch sogenannte Stimmlippenknötchen resultieren. Sie treffen vor allem Menschen, die ihre Stimme häufig und laut nutzen müssen – vom Marktverkäufer bis zum Sänger. Hilft Schonung nicht, ist oft eine Operation notwendig.

Chemische und physikalische Reize können bestehende Probleme verschlimmern, aber auch verursachen. Hierzu gehören neben extrem trockener Luft auch Zigarettenrauch, Alkohol – insbesondere Spirituosen - und Stäube aller Art. Zu ihnen zählt auch Feinstaub aus Verkehr, Bautätigkeiten oder Landwirtschaft. Betroffen sind in erster Linie Personen, die diesen Reizen lange oder chronisch ausgesetzt sind.

Eine wenig bekannte Ursache für Heiserkeit besteht in psychischen Belastungen. Dabei hatte beinahe jeder schon einmal den sprichwörtlichen „Kloß im Hals“. Denn bei Aufregung und Unruhe verspannt sich die Muskulatur in Körper und Gesicht – die Stimme wird heller und piepsig, manchmal versagt sie vor Aufregung auch ganz. Dieses Phänomen nennt sich psychogene Aphonie.

Warum gerade im Herbst?

Schnelle Wetterwechsel, Wind und Regen erschweren die richtige Kleiderwahl – nicht selten führt das zu Erkältungskrankheiten, die auch mit Heiserkeit einhergehen können. Hinzu kommt der Rückzug in Innenräume, in denen die Bakterien- und Virendichte natürlicherweise wesentlich höher ist als im Freien. Feiern finden in Gaststätten und nicht mehr am Grill statt, auf dem Arbeitswege muss das Fahrrad dem Bus weichen. Somit ist die Wahrscheinlichkeit, mit einem der immerhin mehr als 200 Erkältungskeime in Kontakt zu kommen, höher. Gleichzeitig ist Heizungsluft in Innenräumen oft ausgesprochen trocken, sodass die Schleimhäute schnell Feuchtigkeit verlieren und Keime leichtes Spiel haben. Gerade die Kombination mehrerer dieser Faktoren überlastet das eigene Immunsystem schnell.

Schnelle Abhilfe bei Heiserkeit

In den meisten Fällen reichen bereits Lutschbonbons und reichliches Trinken aus, um der Heiserkeit Herr zu werden. Dazu sind besonders Tees mit entzündungshemmender Wirkung sowie zugesetztem Honig hilfreich. Auch Gurgeln mit antiseptischen Lösungen oder Salzwasser eignet sich, um den Speichelfluss und die Schleimhautbefeuchtung anzuregen, wodurch die Keime vertrieben werden. Wichtig ist ebenfalls, die Stimme konsequent zu schonen – keinesfalls flüstern! Kommen jedoch weitere Symptome hinzu, wie hohes Fieber, Ausschlag oder Atemnot, ist ein sofortiger Arztbesuch unumgänglich. Dasselbe gilt, wenn die Heiserkeit auch nach drei Wochen noch nicht verschwunden ist.

 

Referenzen

GeloRevoice (o. J.). Ursachen von Heiserkeit & deren Symptome. Link
Hexal (o. J.). Erkältung: Zahlen, Daten und Fakten. Link
Deutsche Fortbildungsgesellschaft der Hals-Nasen-Ohrenärzte mbH (o. J.). Heiserkeit kann viele Ursachen haben. Link
Feichter, Martina (2019). Heiserkeit. Link
Schäffler, Arne et al. (2019). Heiserkeit und Stimmstörungen. Link